Turnierbericht Bexterhagen 2010

Auch in diesem Jahr stand im Rahmen der Bexterhagener Sportwerbewoche das traditionelle Hobby-Turnier auf dem Sportplatz des TUS Bexterhagen statt.

Schon vor Beginn des Turniers lastete ein enormer Druck auf den Schultern der Mettwürste, da die Blamage des Vorjahres, in dem auf Grund der riesigen Zahl an Spielern gleich zwei Mannschaften ins Rennen geschickt wurden von denen keine die Gruppenphase überstand, wieder vergessen gemacht werden sollte.

Die ersten Überraschungen dieses ereignisreichen Tages gab es bei der Betrachtung des Spielplanes. Neben der für dieses Turnier überraschend großen Anzahl an Mannschaften, 12 an der Zahl, wurde unter den Teilnehmer eine weitere Mannschaft der Wilden Liga entdeckt. Der VFL Vollsturz 08, mit dem der Dynamo auf Grund einer gemeinsamen Vergangenheit seit Jahren eine enge Freundschaft pflegt nahm auch an diesem Turnier teil und sollte den ersten Gegner der Mettwürste darstellen.

 

Die Gruppe 1 war wie folgt aufgestellt:

BVB Treue 13 ; Löschgruppe WB ; Mettwurst ; Schützen Nienhagen ; Sparkasse Lemgo ; Vollsturz

Einige Überraschung gab es auch bei der Zusammenstellung der Mannschaft. Zusätzlich zu einigen Mettwürsten der ersten Stunde gaben auch neue Spieler ihr Debüt, die in der fünf-jährigen Turniergeschichte der Mettwürste in Bexterhagen bisher noch nicht aufgelaufen waren.

Folgende Spieler bildeten die diesjährige Mettwurst-Auswahl:

Abu ; Alex ; Base ; Birger ; Christian ; Chung ; Erdal ; Kevin ; Nico ; Phil ; Yella

 

Erschreckend schwacher Start:

Wie oben schon erwähnt begann das Turnier mit dem Spiel gegen den VFL Vollsturz. Die vorher als einer der Mitfavoriten auf den Gruppensieg gehandelten Vollstürzer begannen gegen gut kombinierende Mettwürste zuerst zurückhalten und lauerten auf Konter. Nach zwei guten Chancen der Würste nutzen die Vollstürze eine Unstimmigkeit in der Mettwurster Abwehr zum 1:0. Kurze Zeit später fiel nach einem weiteren Konter der zweite Gegentreffer. Dieses Ergebnis blieb bis zum Ende der 10minütigen Spielzeit unverändert und stellte somit den Endstand dar.

Zweites Spiel besser:

Nachdem die Mannschaft in der Analyse nach dem Spiel die Fehler der ersten Partie besprochen hatte, ging es nach kurzer Unterbrechung mit dem nächsten Spiel gegen die Löschgruppe WB weiter. Schon nach kurzer Zeit wurde klar deutlich, wer in diesem Spiel die Platzherren waren. Angetrieben durch eine starke Abwehr in der sich Steffen und Alex abmühten und ein spielstarkes Mittelfeld mit Erdal und Abu erarbeiteten sich die Stürmer der Mettwürste eine Chance nach der anderen und ernteten sogar von den gegnerischen Fans Lob für ihre wunderbaren Kombinationen. Nach einigen leichtfertig vergebenen Chancen fiel nach schönem Doppelpass das längst überfällige 1:0 durch Alex. Doch anstatt so weiterzuspielen wurden die Mettwürste ein wenig leichtsinnig und hatten in zwei Szenen Glück, dass der Gegner an der starken Hintermannschaft der Würste scheiterte. Der Sieg wurde über den Rest der Spielzeit gerettet was einen Sturm der Begeisterung auslöste. Einziger Wehrmutstropfen des ersten Sieges, war das sich der dribbelstarke Abu bei einer Rettungstat vor dem eigenen Strafraum so stark verletzte, das für ihn dieses Turnier ein frühes Ende fand. Wie sich einen Tag später herausstellen sollte, hatte er sich in der beschriebenen Situation den Fuß gebrochen.

Drittes Spiel überragend:

Die Mettwürste schienen, trotz der bitteren Verletzung von Abu, nun ihren Spielfluss gefunden zu haben und gingen mit entsprechend breiter Brust in das dritte Gruppenspiel gegen die Schützen Nienhagen. Wenige Momente nach Spielbeginn zappelte der Ball das erste Mal im Netz der Schützen. Alex machte nach einer tollen Kombination über das sehr agile Mittelfeld den wichtigen Treffer zum 1:0. Kurze Zeit später verwandelte Erdal schlitzohrig einen indirekten Freistoß, der nur deshalb zählte, weil der Torwart den Ball noch berührte und somit den Freistoß regelkonform machte. Nun spielten sich die Mettwürste in einen Rausch. Das Tor zum 3:0 fiel kurze Zeit später durch Yella und war wieder die Folge einer gut heraus gespielten Kombination durch die gesamte Mannschaft die nun durch nichts und niemanden mehr aufzuhalten war. Den verdienten Schlusspunkt setze Kevin mit einer bärenstarken Einzelleistung, als er sich von einem Abwehrspieler der Schützen den Ball ergaunerte und ihn am Torwart vorbei zwischen die Pfosten schob. Auch in diesem Spiel blieben die Mettwürste leider ihrem Verletzungspech treu, da Yella nach einem viel zu harten Einsteigen eines Gegenspielers Pech beim Aufprall hatte und sich den Rücken verdrehte. Beim ihm war die Verletzung jedoch nicht so schlimm wie im ersten Moment angenommen, so dass er pünktlich zu nächsten Spiel wieder halbwegs fit war.

 

Viertes Spiel - ein hartes Stück Arbeit:

Auch in dieser Partie gegen BVB Treue 13 waren die Würste von Beginn an das spielbestimmende Team. Sie liefen, passten und arbeiteten ohne Unterbrechung und kamen wieder durch Alex, den Mann für die wichtigen Treffer, zum 1:0. Die Schlussphase wurde wieder turbulenter als es nötig gewesen wäre, da die Mettwürste ihre Führung verwalteten und nicht mehr darauf aus waren einen weiteren Treffer zu erzielen. Doch die Defensiv-Aktionen strahlten jederzeit Sicherheit aus, so das der verdiente Sieg nie gefährdet war. Mit nun neun Punkten aus vier Spielen hatten sich die Mettwürste eine perfekte Ausgangposition für das letzte Spiel der Gruppenphase geschaffen und hatten den Verlauf des weiteren Turniers immer noch in der eigenen Hand. Die Gruppe stellte sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt dar:

Platz 1: Sparkasse Lemgo             10 Punkte     4 Spiele        

Platz 2: Mettwurst                              9 Punkte     4 Spiele

Platz 3: Vollsturz                               8 Punkte     4 Spiele

Die beiden anderen Mannschaften hatten auf Grund der vorherigen Spiele keine Chance auf ein Weiterkommen. Der Gruppenerste qualifizierte sich direkt für das Finale, der Gruppenzweite für das Spiel um den dritten Platz.

Für die Mettwürste war ein Sieg im letzen Spiel gegen den derzeitigen Gruppenersten Sparkasse Lemgo dringend nötig um den Gruppensieg zu sichern. Ein Unentschieden oder eine Niederlage hätten bedeutet, dass der VFL Vollsturz sein letztes Spiel nicht hätte gewinnen dürfen, was gegen den Gruppenletzten jedoch aussichtslos schien.

Herzschlagfinale im letzten Gruppenspiel:

Davon ausgehend, dass sie mit einem Unentschieden für eines der Finalspiel qualifiziert gewesen wären, begann die Mannschaft der Sparkasse Lemgo das letzte Spiel sehr defensiv eingestellt. Im Schein der Flutlichtanlage erarbeiteten sich die Würste zwar Chancen, jedoch keine zwingenden Tormöglichkeiten und so verstrich die wertvolle Zeit Minute für Minute. Auch dieses Spiel sollte nicht ohne Verletzungen von Statten gehen. Nach einer übertriebenen Attacke eines Abwehrspielers war es wieder Yella, der nach dem Foul hart auf dem Boden aufschlug und sich den sowieso schon angeschlagenen Rücken jetzt vollkommen verdrehte und ausgewechselt werden musste. Das Schicksal schien es nicht gut mit den Würsten zu meinen da das dringend benötigte Tor einfach nicht fallen wollte. Als der Schiedsrichter den Beginn der letzten 2 Minuten verkündete war die Spannung fast greifbar. In den darauf folgenden 120 Sekunden überschlugen sich dann die Ereignisse. Ein Angriff der Lemgoer landete beim bis dahin nicht geforderten Torwart der sich zur Überraschung aller den Ball selbst vorlegte und in Richtung gegnerisches Tor losstürmte. Der daraus resultierende Angriff brachte wegen eines schwachen Abspiels des Torwartes nur einen gegnerischen Konter ein. Doch der kurz zuvor eingewechselte Chung stellte sich dem alleine aufs Tor stürmenden Gegner todesmutig in den Weg und vereitelte die Großchance die für die Mettwürste das Turnieraus bedeutet hätte zur Ecke. Die Sekunden verrannen und für die Lemgoer lief alles nach Plan. Sie ließen sich eine Menge Zeit beim Ausführen der Ecke und warteten eigentlich nur noch auf den Schlusspfiff. In einer Situation in der sich schon viele mit dem Unentschieden abgefunden hatten war es wieder einmal Alex, der sich ein Herz fasste, sich den Ball erkämpfte und begann aufs gegnerische Tor loszustürmen. Nachdem er zwei Spieler ausgetanzt hatte, stand er frei vor dem Torwart und schob den Ball kontrolliert ins linke untere Eck. Die Begeisterung war kaum mehr zu halten. Noch einmal pfiff der Schiedsrichter das Spiel an und es folgten die letzten Sekunden des Spieles, das eigentlich schon als Unentschieden verbucht worden war. Dann kam der Abpfiff und der Jubel nahm seinen lauf. Noch nie in der langjährigen Geschichte der Mettwurst Warriors hatte es eine Final-Teilnahme gegeben und diese war durch den vierten Sieg im fünften Spiel nun Realität geworden.

Wieder einmal war es das Verletzungspech das die unglaubliche Freude über die Finalteilnahme trübte. Nach dem frühen Ausfall von Abu musste nach der erneuten Verletzung nun auch Yella, dem die Enttäuschung deutlich anzumerken war, endgültig passen.

Zur Freude der Würste schafften auch die Jungs vom VFL Vollsturz die Teilnahme am kleinen Finale, was die Dominanz der Mannschaften aus der wilden Liga verdeutlichte.

Die Pause bis zum Finale wurde nun sehr lang, da noch zwei Gruppenspiele und das kleine Finale vorher gespielt werden musste.

Der dritte Platz ging durch eine starke Leistung völlig verdient an die Freunde vom VFL Vollsturz die ihren Gegner mit 3:0 bezwangen.

Mettwurst for life:

Das Angebot von Vollsturz das durch Verletzungen stark dezimierte Team der Mettwürste mit zusätzlichen Spielern zu unterstützen wurde nach kurzer Beratung einstimmig dankend abgelehnt. Nach dem Motto "Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen, Mettwurst for life" wollten es die verbliebenen Spieler selbst schaffen und nicht auf externe Spieler zurückgreifen, selbst wenn das bedeuten sollte eine Niederlage hinnehmen zu müssen.

Dann war es soweit. Alleine die Ansage der Turnierpaarung: "das Finale des diesjährigen Turniers findet nun zwischen dem Wellteam und dem Team Mettwurst statt" löste bei den Mettwürsten Gänsehaut aus.

 

Dann begann das Finale. Die Mettwürste begannen gegen das bis dahin ungeschlagene Wellteam stark und kamen zu guten Chancen. Nach 2 Minuten fiel das nicht für möglich gehaltene 1:0 nach der nächsten stark herausgespielten Aktion der Mettwürste durch den an diesem Tag unersetzbaren Alex der seinen fünften Turniertreffer markierte. Die Freude über den Führungstreffer wehrte aber nur kurz, da das individuell stärkere Wellteam nur eine Minute später den Ausgleich und noch mal eine Minute später das 1:2 erzielte. Die Mettwürste setzen nun alles auf eine Karte und waren kurz davor den erneuten Ausgleich zur erzielen. Mitten in dieser Drangphase beendete das Wellteam alle Träume vom ersten Turniersieg einer Mettwurstauswahl mit dem 1:3. Kurze Zeit später wurde das Spiel dann vom aufmerksamen Schiedsrichter beendet.

Trotz einer gewissen Traurigkeit über den verpassten Turniersieg beherrschte jedoch der stolz über das überragend gespielte Turnier die Stimmung im Mettwurstlager. Spätestens nachdem beim ersten Bier nach dem Turnier auf den zweiten Platz angestoßen wurde war die Stimmung wieder durchweg positiv.

 

Fazit des Turniers:

Nach einem holprigen Start in das Turnier und einigem Verletzungspech schafften die Mettwurst Warriors die Wende und krönte ihre überragende Turnierleistung mit der Teilnahme am Finale und dem damit verbundenen zweiten Platz. Das Team spielte meist überlegen und wusste durch sein gekonntes Kurzpassspiel und viele sehr schön herausgearbeiteten Chancen, aber auch Einzelaktionen zu gefallen. Jeder im Team, von den verletzten abgesehen, erwischte einen guten Tag und auch die Einwechselspieler konnten bei ihren Aktionen überzeugen und hatten einen großen Anteil an der bisher besten Leistung einer Mettwurstauswahl bei einem Turnier in Bexterhagen.

Auch die Rahmenbedingungen waren bei diesem Turnier im Vergleich zu den letzen Jahren stark verbessert. So war die Stimmung zwischen den verschiedenen Teams in diesem Jahr weniger aufgeheizt sondern freundschaftlich und die dieses Jahr sehr gut agierenden Schiedsrichter klärten das Geschehen auf dem Platz meist souverän. Zusätzlich war es schön zu sehen, dass dieses Jahr wieder viele Mannschaften, aber auch eine Menge Zuschauer an dem Turnier teilnahmen

Was nicht ins Bild passte war, dass die Belohnung für die ersten Plätze sehr dürftig ausfiel. So bekam ausschließlich der erste Platz einen Wanderpokal für ein Jahr sowie einige Biermarken und der zweite Platz wurde mit fast lächerlichen 12 Biermarken belohnt.

Trotz dieser kleinen Makel war es das bisher stärkste Turnier der Mettwurst Warriors in Bexterhagen hervorgerufen durch eine Mannschaft, die es verstand nach kurzer Eingewöhnung stark aufzuspielen und besonders durch ihr Kombinationsspiel und einen unbedingten Siegeswillen zu überzeugen.

[Verfasser: Grefe]