Auch in diesem Jahr
stand im Rahmen der Bexterhagener Sportwerbewoche das traditionelle
Hobby-Turnier auf dem Sportplatz des TUS Bexterhagen statt.
Schon vor Beginn des
Turniers lastete ein enormer Druck auf den Schultern der Mettwürste, da die
Blamage des Vorjahres, in dem auf Grund der riesigen Zahl an Spielern gleich
zwei Mannschaften ins Rennen geschickt wurden von denen keine die Gruppenphase
überstand, wieder vergessen gemacht werden sollte.
Die
ersten Überraschungen dieses ereignisreichen Tages gab es bei der Betrachtung
des Spielplanes. Neben der für dieses Turnier überraschend großen Anzahl an
Mannschaften, 12 an der Zahl, wurde unter den Teilnehmer eine weitere Mannschaft
der Wilden Liga entdeckt. Der VFL Vollsturz 08, mit dem der Dynamo auf Grund
einer gemeinsamen Vergangenheit seit Jahren eine enge Freundschaft pflegt nahm
auch an diesem Turnier teil und sollte den ersten Gegner der Mettwürste
darstellen.
Die
Gruppe 1 war wie folgt aufgestellt:
BVB
Treue 13 ; Löschgruppe WB ; Mettwurst ; Schützen Nienhagen ; Sparkasse Lemgo ;
Vollsturz
Einige Überraschung gab es auch bei der Zusammenstellung der Mannschaft.
Zusätzlich zu einigen Mettwürsten der ersten Stunde gaben auch neue Spieler ihr
Debüt, die in der fünf-jährigen Turniergeschichte der Mettwürste in Bexterhagen
bisher noch nicht aufgelaufen waren.
Folgende Spieler bildeten die diesjährige Mettwurst-Auswahl:
Abu
; Alex ; Base ; Birger ; Christian ; Chung ; Erdal ; Kevin ; Nico ; Phil ; Yella
Erschreckend
schwacher Start:
Wie
oben schon erwähnt begann das Turnier mit dem Spiel gegen den VFL Vollsturz.
Die vorher als einer
der Mitfavoriten auf den Gruppensieg gehandelten Vollstürzer begannen gegen gut
kombinierende Mettwürste zuerst zurückhalten und lauerten auf Konter. Nach zwei
guten Chancen der Würste nutzen die Vollstürze eine Unstimmigkeit in der
Mettwurster Abwehr zum 1:0. Kurze Zeit später fiel nach einem weiteren Konter
der zweite Gegentreffer. Dieses Ergebnis blieb bis zum Ende der 10minütigen
Spielzeit unverändert und stellte somit den Endstand dar.
Zweites Spiel besser:
Nachdem
die Mannschaft in der Analyse nach dem Spiel die Fehler der ersten Partie
besprochen hatte, ging es nach kurzer Unterbrechung mit dem nächsten Spiel gegen
die Löschgruppe WB weiter. Schon nach kurzer Zeit wurde klar deutlich, wer in
diesem Spiel die Platzherren waren. Angetrieben durch eine starke Abwehr in der
sich Steffen und Alex abmühten und ein spielstarkes Mittelfeld mit Erdal und Abu
erarbeiteten sich die Stürmer der Mettwürste eine Chance nach der anderen und
ernteten sogar von den gegnerischen Fans Lob für ihre wunderbaren Kombinationen.
Nach einigen leichtfertig vergebenen Chancen fiel nach schönem Doppelpass das
längst überfällige 1:0 durch Alex. Doch anstatt so weiterzuspielen wurden die
Mettwürste ein wenig leichtsinnig und hatten in zwei Szenen Glück, dass der
Gegner an der starken Hintermannschaft der Würste scheiterte. Der Sieg wurde
über den Rest der Spielzeit gerettet was einen Sturm der Begeisterung auslöste.
Einziger Wehrmutstropfen des ersten Sieges, war das sich der dribbelstarke Abu
bei einer Rettungstat vor dem eigenen Strafraum so stark verletzte, das für ihn
dieses Turnier ein frühes Ende fand. Wie sich einen Tag später herausstellen
sollte, hatte er sich in der beschriebenen Situation den Fuß gebrochen.
Drittes Spiel
überragend:
Die
Mettwürste schienen, trotz der bitteren Verletzung von Abu, nun ihren Spielfluss
gefunden zu haben und gingen mit entsprechend breiter Brust in das dritte
Gruppenspiel gegen die Schützen Nienhagen. Wenige Momente nach Spielbeginn
zappelte der Ball das erste Mal im Netz der Schützen. Alex machte nach einer
tollen Kombination über das sehr agile Mittelfeld den wichtigen Treffer zum 1:0.
Kurze Zeit später verwandelte Erdal schlitzohrig einen indirekten Freistoß, der
nur deshalb zählte, weil der Torwart den Ball noch berührte und somit den
Freistoß regelkonform machte. Nun spielten sich die Mettwürste in einen Rausch.
Das Tor zum 3:0 fiel kurze Zeit später durch Yella und war wieder die Folge
einer gut heraus gespielten Kombination durch die gesamte Mannschaft die nun
durch nichts und niemanden mehr aufzuhalten war. Den verdienten Schlusspunkt
setze Kevin mit einer bärenstarken Einzelleistung, als er sich von einem
Abwehrspieler der Schützen den Ball ergaunerte und ihn am Torwart vorbei
zwischen die Pfosten schob. Auch in diesem Spiel blieben die Mettwürste leider
ihrem Verletzungspech treu, da Yella nach einem viel zu harten Einsteigen eines
Gegenspielers Pech beim Aufprall hatte und sich den Rücken verdrehte. Beim ihm
war die Verletzung jedoch nicht so schlimm wie im ersten Moment angenommen, so
dass er pünktlich zu nächsten Spiel wieder halbwegs fit war.
Viertes Spiel - ein
hartes Stück Arbeit:
Auch in dieser Partie gegen BVB Treue 13 waren die Würste von Beginn an das
spielbestimmende Team. Sie liefen, passten und arbeiteten ohne Unterbrechung und
kamen wieder durch Alex, den Mann für die wichtigen Treffer, zum 1:0. Die
Schlussphase wurde wieder turbulenter als es nötig gewesen wäre, da die
Mettwürste ihre Führung verwalteten und nicht mehr darauf aus waren einen
weiteren Treffer zu
erzielen. Doch die Defensiv-Aktionen strahlten jederzeit Sicherheit aus, so das
der verdiente Sieg nie gefährdet war. Mit nun neun Punkten aus vier Spielen
hatten sich die Mettwürste eine perfekte Ausgangposition für das letzte Spiel
der Gruppenphase geschaffen und hatten den Verlauf des weiteren Turniers immer
noch in der eigenen Hand. Die Gruppe stellte sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt
dar:
Platz 1: Sparkasse Lemgo
10 Punkte 4
Spiele
Platz 2: Mettwurst
9 Punkte
4 Spiele
Platz 3: Vollsturz
8 Punkte
4 Spiele
Die
beiden anderen Mannschaften hatten auf Grund der vorherigen Spiele keine Chance
auf ein Weiterkommen. Der Gruppenerste qualifizierte sich direkt für das Finale,
der Gruppenzweite für das Spiel um den dritten Platz.
Für
die Mettwürste war ein Sieg im letzen Spiel gegen den derzeitigen Gruppenersten
Sparkasse Lemgo dringend nötig um den Gruppensieg zu sichern. Ein Unentschieden
oder eine Niederlage hätten bedeutet, dass der VFL Vollsturz sein letztes Spiel
nicht hätte gewinnen dürfen, was gegen den Gruppenletzten jedoch aussichtslos
schien.
Herzschlagfinale im
letzten Gruppenspiel:
Davon ausgehend, dass
sie mit einem Unentschieden für eines der Finalspiel qualifiziert gewesen wären,
begann die Mannschaft der Sparkasse Lemgo das letzte Spiel sehr defensiv
eingestellt. Im Schein der Flutlichtanlage erarbeiteten sich die Würste zwar
Chancen, jedoch keine zwingenden Tormöglichkeiten und so verstrich die wertvolle
Zeit Minute für Minute. Auch dieses Spiel sollte nicht ohne Verletzungen von
Statten gehen. Nach einer übertriebenen Attacke eines Abwehrspielers war es
wieder Yella, der nach dem Foul hart auf dem Boden aufschlug und sich den
sowieso schon angeschlagenen Rücken jetzt vollkommen verdrehte und ausgewechselt
werden musste. Das Schicksal schien es nicht gut mit den Würsten zu meinen da
das dringend benötigte Tor einfach nicht fallen wollte. Als der Schiedsrichter
den Beginn der letzten 2 Minuten verkündete war die Spannung fast greifbar. In
den darauf folgenden 120 Sekunden überschlugen sich dann die Ereignisse. Ein
Angriff der Lemgoer landete beim bis dahin nicht geforderten Torwart der sich
zur Überraschung aller den Ball selbst vorlegte und in Richtung gegnerisches Tor
losstürmte. Der daraus resultierende Angriff brachte wegen eines schwachen
Abspiels des Torwartes nur einen gegnerischen Konter ein. Doch der kurz zuvor
eingewechselte Chung stellte sich dem alleine aufs Tor stürmenden Gegner
todesmutig in den Weg und vereitelte die Großchance die für die Mettwürste das
Turnieraus bedeutet hätte zur Ecke. Die Sekunden verrannen und für die Lemgoer
lief alles nach Plan. Sie ließen sich eine Menge Zeit beim Ausführen der Ecke
und warteten eigentlich nur noch auf den Schlusspfiff. In einer Situation in der
sich schon viele mit dem Unentschieden abgefunden hatten war es wieder einmal
Alex, der sich ein Herz fasste, sich den Ball erkämpfte und begann aufs
gegnerische Tor loszustürmen. Nachdem er zwei Spieler ausgetanzt hatte, stand er
frei vor dem Torwart und schob den Ball kontrolliert ins linke untere Eck. Die
Begeisterung war kaum mehr zu halten. Noch einmal pfiff der Schiedsrichter das
Spiel an und es folgten die letzten Sekunden des Spieles, das eigentlich schon
als Unentschieden verbucht worden war. Dann kam der Abpfiff und der Jubel nahm
seinen lauf. Noch nie in der langjährigen Geschichte der Mettwurst Warriors
hatte es eine Final-Teilnahme gegeben und diese war durch den vierten Sieg im
fünften Spiel nun Realität geworden.
Wieder einmal war es
das Verletzungspech das die unglaubliche Freude über die Finalteilnahme trübte.
Nach dem frühen Ausfall von Abu musste nach der erneuten Verletzung nun auch
Yella, dem die Enttäuschung deutlich anzumerken war, endgültig passen.
Zur
Freude der Würste schafften auch die Jungs vom VFL Vollsturz die Teilnahme am
kleinen Finale, was die Dominanz der Mannschaften aus der wilden Liga
verdeutlichte.
Die
Pause bis zum Finale wurde nun sehr lang, da noch zwei Gruppenspiele und das
kleine Finale vorher gespielt werden musste.
Der
dritte Platz ging durch eine starke Leistung völlig verdient an die Freunde vom
VFL Vollsturz die ihren Gegner mit 3:0 bezwangen.
Mettwurst for life:
Das
Angebot von Vollsturz das durch Verletzungen stark dezimierte Team der
Mettwürste mit zusätzlichen Spielern zu unterstützen wurde nach kurzer Beratung
einstimmig dankend abgelehnt. Nach dem Motto "Wir stehen zusammen, wir fallen
zusammen, Mettwurst for life" wollten es die verbliebenen Spieler selbst
schaffen und nicht auf externe Spieler zurückgreifen, selbst wenn das bedeuten
sollte eine Niederlage hinnehmen zu müssen.
Dann war es soweit. Alleine die Ansage der Turnierpaarung: "das Finale des
diesjährigen Turniers
findet nun zwischen dem Wellteam und dem Team Mettwurst statt" löste bei den
Mettwürsten Gänsehaut aus.
Dann begann das Finale. Die Mettwürste begannen gegen das bis dahin
ungeschlagene Wellteam stark und kamen zu guten Chancen. Nach 2 Minuten fiel das
nicht für möglich gehaltene 1:0 nach der nächsten stark herausgespielten Aktion
der Mettwürste durch den an diesem Tag unersetzbaren Alex der seinen fünften
Turniertreffer markierte. Die Freude über den Führungstreffer wehrte aber nur
kurz, da das individuell stärkere Wellteam nur eine Minute später den Ausgleich
und noch mal eine Minute später das 1:2 erzielte. Die Mettwürste setzen nun
alles auf eine Karte und waren kurz davor den erneuten Ausgleich zur erzielen.
Mitten in dieser Drangphase beendete das Wellteam alle Träume vom ersten
Turniersieg einer Mettwurstauswahl mit dem 1:3. Kurze Zeit später wurde das
Spiel dann vom aufmerksamen Schiedsrichter beendet.
Trotz einer gewissen
Traurigkeit über den verpassten Turniersieg beherrschte jedoch der stolz über
das überragend gespielte Turnier die Stimmung im Mettwurstlager. Spätestens
nachdem beim ersten Bier nach dem Turnier auf den zweiten Platz angestoßen wurde
war die Stimmung wieder durchweg positiv.
Fazit des Turniers:
Nach einem holprigen
Start in das Turnier und einigem Verletzungspech schafften die Mettwurst
Warriors die Wende und krönte ihre überragende Turnierleistung mit der Teilnahme
am Finale und dem damit verbundenen zweiten Platz. Das Team spielte meist
überlegen und wusste durch sein gekonntes Kurzpassspiel und viele sehr schön
herausgearbeiteten Chancen, aber auch Einzelaktionen zu gefallen. Jeder im Team,
von den verletzten abgesehen, erwischte einen guten Tag und auch die
Einwechselspieler konnten bei ihren Aktionen überzeugen und hatten einen großen
Anteil an der bisher besten Leistung einer Mettwurstauswahl bei einem Turnier in
Bexterhagen.
Auch die Rahmenbedingungen waren bei diesem Turnier im Vergleich zu den letzen
Jahren stark verbessert. So war die Stimmung zwischen den verschiedenen Teams in
diesem Jahr weniger aufgeheizt sondern freundschaftlich und die dieses Jahr sehr
gut agierenden Schiedsrichter klärten das Geschehen auf dem Platz meist
souverän. Zusätzlich war es schön zu sehen, dass dieses Jahr wieder viele
Mannschaften, aber auch eine Menge Zuschauer an dem Turnier teilnahmen
Was nicht ins Bild
passte war, dass die Belohnung für die ersten Plätze sehr dürftig ausfiel. So
bekam ausschließlich der erste Platz einen Wanderpokal für ein Jahr sowie einige
Biermarken und der zweite Platz wurde mit fast lächerlichen 12 Biermarken
belohnt.
Trotz dieser kleinen Makel war es das bisher stärkste Turnier der Mettwurst
Warriors in Bexterhagen hervorgerufen durch eine Mannschaft, die es verstand
nach kurzer Eingewöhnung stark aufzuspielen und besonders durch ihr
Kombinationsspiel und einen unbedingten Siegeswillen zu überzeugen.
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